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16. Mai 2011 / schnecke123

Des Esels Göre

Ein Esel ist nicht ganz bei Sinnen.
Er schwärmt von einem jungen Gör.
Mit Blumen will er sie gewinnen.
Doch vorher geht er zum Frisör.

Er soll ihm seine Haare kämmen,
man sagt wohl besser sein Toupet.
Er möge sich dahinter klemmen.
So wird die Haarpracht schnell okay.

Behaartes soll er abrasieren.
Es wuchert lang aus seinem Ohr.
Und meinen Bartwuchs ondulieren.
Gleich kommt er sich viel jünger vor.

Nach Stunden ist er voll zufrieden.
Mit Trinkgeld hat er nicht gespart.
Der Göre kann er alles bieten.
Sein Eselteint ist babyzart.

Nun ist es Zeit, sie zu betören,
sein zuckersüßes, scheues Lamm.
Sie hebt die Finger, um zu schwören:
„Ich liebe meinen Bräutigam.“

Roman Herberth

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